Mahr bietet DAkkS-akkreditierte Kalibrierung nach neuer Rauheitsnorm

Seit Ende 2021 gilt weltweit die neue Oberflächennorm ISO 21920. Sie hat wichtige Änderungen mit sich gebracht – zum Beispiel neue Begriffe und Symbole, eine neue Auswertelänge („evaluation length“) le oder die sogenannten Nesting-Indizes Nic, Nis. Zudem entfällt mit ihr die Unterscheidung zwischen periodischen und aperiodischen Profilen zur Wahl des richtigen Nesting-Indexes. Mit der Einführung der ISO 21920 wurden die bisherigen Profilnormen ISO 4287, ISO 4288, ISO 13565(-2/-3) sowie ISO 1302 zurückgezogen: Sie deckten nicht mehr alle Möglichkeiten moderner Messgeräte ab, entsprachen zum Teil nicht mehr der aktuellen Industriepraxis und wiesen Unschärfen in der Definition einiger Kennwert-Algorithmen auf.
Umstellungsprozess unterstützen
Mahr hat die neue internationale Norm maßgeblich vorangetrieben – und das sogar auf Projektleiterebene. Seit Januar 2024 ist das DAkkS-Labor auch für die neue Rauheitsnorm akkreditiert. Es kann Normale der Oberflächenmesstechnik – basierend auf der neuen Profilnormenreihe DIN EN ISO 21920 – kalibrieren und die entsprechenden Kenngrößen auf dem Kalibrierschein ausweisen. „Der Umstellungsprozess von den bisherigen Profilnormen auf die ISO 21920 wird jedoch noch eine gewisse Übergangszeit in Anspruch nehmen“, sagt Arne Deppe, Manager Calibration Center Systems Göttingen. „Wenn langjährige Kenngrößen beziehungsweise Bezeichnungen verschwinden und durch neue Begriffe ersetzt werden, muss sich dies zunächst in den Köpfen der Verantwortlichen und Praktiker verankern.“ Um diesen Umstellungsprozess zu unterstützen, stellt das DAkkS-Labor in Göttingen die Kalibrierscheine der Oberflächennormale nach den bisherigen Normen und nach der neuen Normenreihe DIN EN ISO 21920 aus. Das erlaubt einen direkten Vergleich und macht die Neuerungen sichtbar.
Für die Kalibrierscheine ergeben sich folgende Änderungen:
1. Angabe der Messbedingungen inkl. der Einstellungsklasse Scn gemäß DIN EN ISO 21920-3
2. Angabe der Messergebnisse nach
a. DIN EN ISO 21920 (2022) → neue Profilnormenreihe
b. DIN EN ISO 4287 (1998) → bisherige Norm zur Angabe der Kennwerte
3. Ablösung des Kennwerts Rmax/Rz1max durch den Kennwert Rzx(l) gemäß DIN EN ISO 21920-2. Die Länge l ist bei den Kalibrierungen gleich der Abschnittslänge lsc (ehem. Länge der Einzelmessstrecke) gemäß der Default-Werte nach DIN EN ISO 21920-3, Tab. 7.
4. Wahl des Standardfilters für Kernrauheitskenngrößen
a. DIN EN ISO 21920 → Robustes Gaußfilter nach DIN EN ISO 16610-31 (2017)
b. Bisherige Profilnormen → Filtermethode nach DIN EN ISO 13565-1 (1998)
Kleinste angebbare Messunsicherheiten reduziert
Zudem wurden einige Bezeichnungen der Kenngrößen angepasst– etwa die Kenngrößen Mr1 (nun Rmrk1) und Mr2 (nun Rmrk2). Unabhängig von der zur Auswertung herangezogenen Norm wird nun die Messunsicherheit der Kernrauheitskenngrößen in Prozent vom Kennwert selbst und nicht mehr in Bezug zum Rz-Wert des Kalibrierscheins angegeben. „Die prozentualen Angaben erscheinen damit höher als bisher, umgerechnet in den entsprechenden Wert ergibt sich jedoch eine deutliche Reduzierung der Unsicherheit im Vergleich zu bisherigen Angaben“, sagt der Kalibrierexperte. Im Zuge der Akkreditierung zur neuen Normenreihe konnten die kleinsten angebbaren Messunsicherheiten für alle Oberflächenkenngrößen reduziert werden.
Seit Mitte 2024 können auch Oberflächenmessgeräte vor Ort gemäß DIN EN ISO 21920 auf DAkkS-Niveau kalibriert werden. Die Voraussetzungen hierfür sind u.a. ein Rauheitsmessgerät mit Bezugsfläche und eine neue MarWin-Version ab v14.30. Um die Möglichkeiten zur vor-Ort-Kalibrierung Ihres Rauheitsmessplatzes auszuloten, sprechen Sie bitte Ihren Ansprechpartner aus der Service-Disposition bei Mahr an oder senden Ihre Anfrage an dispo-service@mahr.com.
Haben Sie Interesse an den Dienstleistungen des DAkkS-Labors von Mahr? Dann wenden Sie sich gern unter dkd@mahr.com direkt an unsere Experten.