Impulse für die Oberflächenmesstechnik
Zwei intensive Tage mit zwölf hochkarätigen Fachbeiträgen, begleitet von reflektierenden Podiumsdiskussionen und einem engagierten Publikum – das war das erste High Performance Surface Summit von Mahr. Das „Gipfeltreffen der Oberflächenfunktion“ richtete sich an Fach- und Führungskräfte aus Forschung & Entwicklung, Produktion und Fertigung, Qualitätssicherung und Werkstofftechnik – und damit an alle, die technische Oberflächen nicht nur qualifizieren, sondern auch verstehen und gezielt gestalten wollen.
Der erste Veranstaltungstag stand im Zeichen tribologischer Modelle, Herstellungsverfahren und moderner Metrologie von Hochleistungsoberflächen. Welche Eigenschaften zeichnen reibungs- und verschleißarme Werkstückoberflächen aus, und wie lassen sie sich zuverlässig fertigen und quantifizieren? „Die Teilnehmer erhielten hoch interessante Einblicke in den aktuellen Stand aus Forschung und Lehre, neue Perspektiven der Charakterisierung und innovative Messmethoden für modernste industrielle Anforderungen – von den renommiertesten Professoren des Fachs sowie exzellenten Praktiker, praxisnah und fundiert“, fasste Mahr-CEO Manuel Hüsken zusammen. „Wichtig war uns, Forschung, Lehre und Praxis in einen direkten Dialog zu bringen.“ Im Mittelpunkt standen Fragen wie: „Welche Anforderungen werden heute an funktionale Oberflächen gestellt und wie lassen sich diese zuverlässig charakterisieren?“ oder „Welche messtechnischen, analytischen und modellbasierten Methoden stehen dafür aktuell zur Verfügung?“
Der Tag endete mit einer Podiumsdiskussion unter dem Titel „Messprozesse zwischen Norm und Innovation“, moderiert von Peter Ebert, Chefredakteur der Fachzeitschrift InVision. Die anschließende Abendveranstaltung in der „Spitzbub-Almhütte“ in Göttingen bot Gelegenheit zum persönlichen Austausch und zum Knüpfen neuer Fachkontakte, musikalischer Begleitung und ganz im Sinne eines zünftigen Oktoberfestes.
Hochpräzise Oberflächen reproduzierbar fertigen und prüfen
Der zweite Veranstaltungstag rückte die Messung von Hochleistungsoberflächen in der industriellen Praxis in den Fokus. Die Referentinnen und Referenten beleuchteten unter anderem die messtechnischen Anforderungen an Dichtsysteme, den Einfluss der Stahloberflächentopografie auf die Tribologie von Kugelgelenken sowie die Schleifbearbeitung von Kalanderwalzen. Weitere Themen umfassten die Messung von Kugelumlaufspindeln bei geräusch- und wirkungsgradkritischen Anwendungen sowie deren Quantifizierung mittels Streulichtmethode nach VDA 2009. Auch Aspekte wie Wissensmanagement im Zeitalter künstlicher Intelligenz und die Vorstellung eines neuen Oberflächenmodells anhand von Zylinderlaufbahnen fanden großes Interesse.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein offenes Forum, in dem Teilnehmende und Referenten gemeinsam darüber diskutierten, wie sich funktionsrelevante Oberflächen reproduzierbar und kosteneffizient fertigen und messen lassen – und welche Rolle die Kombination klassischer Verfahren mit dem Streulichtverfahren als innovativer Multisensorik-Ansatz dabei spielt. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, wie sich die Brücke zwischen Laborerkenntnis und industrieller Serienfertigung schließen lässt.
Zwischen Kennwert und Praxis: HPSS bringt Experten ins Gespräch
In seinem Fazit brachte es Peter Ebert auf den Punkt: „Der Informationsbedarf der Branche scheint enorm zu sein. Die Pausen und Foren gingen vielfach in die Verlängerung, weil die Gespräche einfach nicht enden wollten.“ Man müsse, so Ebert, „an einem Ort zusammenkommen können, um diese Themen offen zu diskutieren.“ Besonders bemerkenswert seien die Debatten über klassische Kenngrößen wie Rz und Ra gewesen: Offenbar gebe es Messprozesse, die das Funktionsverhalten technischer Oberflächen nicht sinnvoll beschreiben, aber aus juristischen Gründen dennoch angewendet werden müssten.
Das erste HPSS bot im Oktober Raum für gemeinsame Reflexion, Perspektivwechsel und vertiefte Diskussionen zu aktuellen Herausforderungen. „Aufgrund der großen Nachfrage und der durchweg positiven Resonanz wollen wir das Format fortsetzen“, kündigte Kai Meine, Global Head of Sales Optical Technologies & Managing Director der OptoSurf GmbH, an. „Auch im nächsten Jahr werden wir beim High Performance Surface Summit wieder mit neuen Themen und hochkarätigen Gästen aufwarten.“
(4.460 Zeichen inkl. Leerzeichen)

Quellenangabe:
Bild: Mahr GmbH
Download:
↓ 300 dpi (1024 × 682 px)

Quellenangabe:
Bild: Mahr GmbH
Download:
↓ 300 dpi (1024 × 683 px)

Quellenangabe:
Bild: Mahr GmbH
Download:
↓ 300 dpi (1024 × 683 px)